01. Mörder ohne Gesicht

4 Teile à 55 Minuten - Erstausstrahlung: 24.08.2003 

Teil 1: In Lenarp, einem kleinen Dorf in Südschweden, wird ein altes Bauernpaar nachts brutal überfallen. Der bestialisch hingerichtete Mann ist bereits tot, die Frau ist lebensgefährlich verletzt. Ihre letzten Worte, bevor sie im Krankenhaus ihren Verletzungen erliegt, lauten „Ausländer, Ausländer“. Kommissar Kurt Wallander und sein Team von der Polizei in Ystadt übernehmen den brisanten Fall. Zunächst gibt es keine konkreten Hinweise. Das Ehepaar war nicht vermögend und hatte keine offensichtlichen Feinde. Einzig eine seltsam geknotete Schlinge, die um den Hals der Frau gelegt war, deuten den Hauch einer Spur an. Als der Bruder der toten Frau der Polizei berichtet, dass sein Schwager sich im Krieg durch krumme Geschäfte ein Vermögen verdient hat, scheint ein erster Erfolg versprechender Durchbruch in der Ermittlung geschafft zu sein. Der Bauer Johannes Löwgren hatte außerdem einen unehelichen Sohn mit einer Frau in Kristiansand. Endlich ein Motiv? Dem in der Bevölkerung aufkeimenden Zorn und Miss- trauen gegenüber allem Fremden kann Wallander jedoch so schnell nichts entgegensetzen: Auf das Asylbewerberheim vor den Toren der Stadt wird ein Brandanschlag verübt. Nur durch den beherzten Einsatz von Wallander selber, der für Ermittlungen gerade vor Ort ist, wird Schlimmeres verhindert.

Teil 2: Der grausame Mord an dem alten Bauernehepaar Johannes und Maria Löwgren sorgt nach wie vor für starke Unruhe in der Bevölkerung. Die Ermittlungen gehen nur schleppend voran. Wallander, der privat sehr unter der Trennung von seiner Frau Mona leidet, muss die Kollegen immer wieder neu motivieren. In seinem Wunsch nach menschlicher Wärme und Zuneigung fixiert sich der Kommissar auf die neue Kollegin und Staatsanwältin Anette Brolin. Die Situation eskaliert, als durch eine Indiskretion die Information an die Presse durchsickert, dass es sich bei den Tätern wahrscheinlich um Ausländer handelt. Schon bald erhält Wallander aus der rechten, ausländerfeindlichen Szene anonyme Anrufe, die ihm ein Ultimatum setzen. Sollte die Polizei den Mörder nicht umgehend dingfest machen, würde der Anrufer die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen. Kurz darauf passiert das Unglaubliche: Ein somalischer Flüchtling aus dem Asylbewerberheim, Vater von neun Kindern, wird hinterhältig bei einem Spaziergang erschossen. Handelt es sich wirklich um einen Racheakt aus der rechten Szene? Eine erste heiße Spur ergibt sich, als Bergman, ein Polizist im Ruhestand, der seinen Wagen kurz nach dem Mordanschlag an dem Somalier als gestohlen gemeldet hatte, ins Verhör genommen wird. Eva Strandberg, die Leiterin des Asylbewerberheims, hat am Tag des Mordes diesen Wagen starten und davonfahren hören.

Teil 3: Das Bauernehepaar Löwgren, das auf so schreckliche Weise auf seinem Anwesen ermordet wurde, wird beerdigt. Die Ermittlungen scheinen auf der Stelle zu treten, dafür ergibt sich in dem Fall des ermordeten Somaliers eine erste heiße Spur. Wallander lässt Bergman, einen Polizeikollegen im Ruhestand, beschatten, dessen Auto in unmittelbarer Nähe des Tatorts gesichtet wurde. In nächtlicher Aktion beobachtet Wallander Bergman mit dessen Komplizen Ström beim Austausch der Tatwaffe gegen eine Schrotflinte. Bergmans Komplize Ström versucht zu flüchten. Während einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd kommt er zu Tode. Bergman wird wegen Beihilfe zum Mord an dem Somalier zu lebenslanger Haft verurteilt. Wallanders Verhältnis zu der neuen Staatsanwältin Anette Brolin kühlt sich deutlich ab, nachdem der Kommissar im betrunkenen Zustand zudringlich geworden ist. Doch in Eva, der lustigen und bodenständigen Leiterin des Asylbewerberheims findet Wallander ganz unerwartet eine neue Liebe. Auch Wallanders Tochter Linda hält für ihren Vater eine Überraschung bereit: Sie konfrontiert ihn mit ihrem kenianischen Freund und neuerdings Verlobten. Langsam macht sich im Fall des ermordeten Ehepaars Löwgren Verzweiflung breit, denn noch immer gibt es keine heiße Spur.

Teil 4: Die Monate sind vergangen, mittlerweile ist es wieder Sommer geworden, und immer noch gibt es keinen entscheidenden Hinweis auf die Täter, die dass Bauernehepaar Löwgren auf so schreckliche Weise auf dem Anwesen in Lenarp -91- ermordeten. Als ein Bericht über einen gescheiterten Mordanschlag auf ein Rentnerehepaar in Lund erscheint, kommt wieder Schwung in die Ermittlungen, zumal sich nach kurzer Zeit der Verdacht erhärtet, dass es sich um dieselben Täter wie in Lenarp handeln könnte. Unerwartet ereilt Wallander das Liebesglück. Das Verhältnis zwischen ihm und der Leiterin des Asylbewerberheims, Eva, wird immer inniger. Nach einem gemeinsamen Opernbesuch in Kopenhagen verbringen sie ihre erste gemeinsame Nacht. Dann macht die Bankangestellte Britta-Lena Bodén eine entscheidende Zeugenaussage, und schlagartig fügen sich, wie bei einem Puzzle, alle Ermittlungsstränge im Fall des Bauernehepaars zusammen. Auf einem Jahrmarkt in Kivik kommt es zur Begegnung mit den potenziellen Tätern. Bei deren Festnahme muss Wallander am eigenen Leib erfahren, wie skrupellos und gefährlich diese Verbrecher einzustufen sind.

© Foto: Nille Leander