05. Die fünfte Frau
2 Teile à 120 Minuten - Erstausstrahlung: 29.12.2002
Teil 1: Es In Südschweden, fernab der Massen, geschehen Verbrechen, die selbst einem hartgesottenen Krimispezialisten den Schlaf rauben können. Ein Serienkiller ist dort unterwegs. Kurt Wallander macht sich auf in die schonische Provinzidylle. Kriminalkommissar Wallander, markant, nicht zuletzt durch seine Erscheinung, eigentlich ein wohltuend normaler Mann: Er schläft wenig, isst zuviel Fastfood, geschieden, hat Probleme mit seinem alternden Vater und seiner Tochter, einem Teenager. Unterbezahlt und arbeitsbesessen spürt man die Existenzialität dieser Ausnahmefigur im Alltag in ebenso starkem Maße, wie bei der ungewöhnlichen Art seiner Verbrechensbekämpfung. Oft intuitiv in seiner Vorgehensweise, ist seine genial ausgeprägte Beobachtungsgabe ein wesentlicher Trumpf beim Aufspüren des Horrors, der sich in unmittelbarer Nähe, oft nur hinter der Fassade des Alltäglichen verbirgt. Gerade glücklich mit seinem Vater von einer Italienreise heimgekehrt, wird Wallander einen der schwersten Fälle seiner Laufbahn zu lösen haben. In zeitlich kurzem Abstand geschehen drei bestialische Morde. Das erste Opfer Holger Eriksson, ein älterer Herr, der Vogelgedichte schrieb: Aufgespießt in einer Pfahlgrube finden die Ermittler seinen zugerichteten Leichnam in der Nähe seines Hauses. Das zweite Opfer Gösta Runfeldt, ein Orchideenliebhaber: Nackt an einen Baum gebunden und mit bloßen Händen erwürgt wird der Mann in einem ruhiggelegenen Waldstück aufge- funden. Die dritte Leiche Eugen Blomberg: Der unscheinbare Forscher wurde in einem mit Steinen beschwerten Sack im See ertränkt. Selbst fassungslos gegenüber diesen Schre- ckenstaten, ergeben sich für Wallander erste Anhaltspunkte, als immer deutlicher wird, dass zwischen diesen Verbrechen und einer Mordserie aus dem Jahr 1994 in Algerien, wo fünf Frauen von Fundamentalisten ermordet wurden, ein Zusam- menhang bestehen muss. Bei den schweren Ermittlungen verblüfft Wallander immer wieder die unkonventionelle und direkte Art seiner neuen Kollegin Maja Thysell. Die beiden kommen sich im Laufe der Recherchearbeit immer näher. Bei der weiteren Untersuchung des Falls wird deutlich, dass alle drei männlichen Opfer auch eine Tätervergangenheit hatten. Sie wurden beschuldigt, ihre Ehefrauen misshandelt zu haben. Wallanders Hauptaugenmerk richtet sich auf die Zeugin Katharina Taxell, die Geliebte des ermordeten Eugen Blomberg. Warum verschweigt diese Frau, dass sie ein Kind von Blomberg erwartet und weshalb verweigert sie die Aussage? Und wer ist ihre ominöse Freundin, die sich als Krankenschwester getarnt unerlaubten Zutritt in die Klinik verschafft? Ist sie die Mörderin? Auch wenn Wallander es selbst nicht wahrhaben will: Alle Indizien sprechen dafür, dass es sich bei dem Täter um eine Frau handeln muss.
Teil 2: Die Befürchtung, der Serientäter könnte erneut zuschlagen, zerrt an den Nerven der Ermittler. Wallander bereitet zudem der Gesundheitszustand seines Vaters Sorgen. Als er seinen alternden Vater in völlig orientierungslosem Zustand auf einem Feld vorfindet, beschließt er, ihn in ein Krankenhaus einzuweisen. Derzeit einziger Trost und Lichtblick für Wallander, ist die reifende Liebesbeziehung zu seiner Kollegin Maja. Die Ermittlungen gehen nur schleppend voran. Katharina Taxell, die Geliebte des letzten Opfers Eugen Blomberg und werdende Mutter, ist weiterhin zu keiner Aussage bereit, und die Suche nach der mysteriösen Krankenschwester verläuft ergebnislos. Unerwartet kommt für Wallander aus dem Krankenhaus die Nachricht vom plötzlichen Tod seines Vaters. Verzweifelt stürzt er sich mit aller Kraft in die Arbeit. Bei den Ermittlungen kommt es zum entscheidenden Durchbruch, als sie in den Besitz von Katharina Taxells Notizbuch gelangen. Nun kennen sie den Aufenthaltsort ihrer Freundin. Die Ermittler stürmen die verwaiste Wohnung von Yvonne Ander und finden dort ihr Tagebuch. Aus ihren Eintragungen wird deutlich, dass sie die Serientäterin ist und sie ihren nächsten Anschlag in einer Stunde am Bahnhof verüben will. Wallander stürmt mit Maja zum angegebenen Ort. Und in der Tat entdecken sie auf dem Bahnsteig Yvonne Ander, im Begriff, ihr nächstes Opfer Tore Grunden hinzurichten. Die Tat kann vereitelt werden, aber Maja wird von Yvonne Ander niedergeschossen, und auch Wallander wird durch ein Täuschungsmanöver „Schach matt“ gesetzt. Yvonne Ander gelingt die Flucht. Wallander ist in großer Sorge um Maja. Maja ist sch- wer verletzt, aber außer Lebensgefahr. Zu Wallanders großem Kummer beschließt sie wieder zu ihrem getrennt lebenden Ehemann zurückzukehren. Yvonne Ander begeht einen Fehler. Sie bereut, eine Frau verletzt zu haben und bringt Maja Blumen ins Krankenhaus. Dort wird sie von Wallander gestellt. Zeitgleich geht bei der Polizei eine Vermisstenmeldung ein. Es handelt sich um Thomas Andersson, der das nächste Opfer von Yvonne Ander sein sollte. Beim psychologischen Schlagabtausch zwischen Kommissar Wallander und Yvonne Ander erfährt er viel über die Hinter- und Beweggründe der Taten, aber die Zeit arbeitet gegen ihn: Immer noch nicht ist Yvonne Ander bereit, den Aufenthaltsort zu nennen, an dem sie Thomas Andersson gefangen hält.
© Foto: Nille Leander